Samstag, 21. Dezember 2013

Der Max&Julius Adventskalender - 21. Türchen


Italienische Anekdoten 


Heute gibt es zwei Geschichten meiner italienischen Freundinnen Sabrina und Martina:

Auf der Suche nach einer Handy-Flatrate (un forfait) gingen Martina und Sabrina in einen Mobiltelefon-Laden, um sich dort zu erkundigen. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte der Verkäufer. Martina fiel das Wort „un forfait“ nicht mehr ein. „Wir suchen etwas für das Handy …. fraise!“, verkündete sie dann stolz. „Une fraise“ ist eine Erdbeere. Der Verkäufer schaute verdutzt, war verwirrt und hielt Martina womöglich für verrückt: „Ich verkaufe keine Erdbeeren, das ist ein Handy-Laden und kein Supermarkt!“ Hilfesuchend schaute Martina sich nach ihrer Freundin Sabrina um – die war auch verwirrt. Doch plötzlich fiel es ihr ein. „Un forfait!“, rief Sabrina. Der Verkäufer musste lachen. Damit kann er dienen. 

Nachts um halb zwei wollten Sabrina und Martina mit dem Nachtbus von der Innenstadt zurück zum Wohnheim fahren. Sie dachten, dieser fährt jeden Tag. Doch leider war es Mittwoch und die Nachtlinie  verkehrt erst ab Donnerstag das ganze Wochenende. Die zwei Italienerinnen standen am Place de la République an der Haltestelle und warteten bis halb drei, doch der Bus kam nicht. Da fuhr ein Auto an ihnen vorbei und blieb stehen. Der Fahrer signalisierte Sabrina, dass sie näher kommen solle. Sabrina war das unheimlich. „Nein, ich komme nicht“, sagte sie. Der Fahrer lies nicht locker: „Warum, komm doch her!“ Sabrina begriff nicht, was er wollte. Sie verstand nicht, was er sagte, hörte nur das Wort „fünfzig“. Der Fahrer machte sich wieder aus dem Staub. Da sie sich nicht zu helfen wussten, fuhren die zwei Italienerinnen am Ende doch per Anhalter mit einem vertrauenswürdiger aussehenden Mann zurück zum Wohnheim. Der Mann sagte: „Klar, ich kann euch mitnehmen!“ Unterwegs fragte er die zwei, was sie denn da auf dem Platz machen. Sabrina und Martina erzählten ihre Geschichte und von der Begegnung mit dem anderen Autofahrer. Der Mann erklärte ihnen: „Ihr habt euch einen schlechten Platz zum Warten ausgesucht, da stehen immer die Prostituierten und warten auf ihre Kunden.“ Da verstand Sabrina, dass sie dem merkwürdigen Autofahrer 50 Euro Wert war.

Eine Erdbeere bitte!
Text: Anna Lang
Bild: Liv Stephan/jugendfotos.de

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