Freitag, 29. November 2013

Interview mit Kellerkommando


Hip-Hop meets Blasmusik

Kellerkommando – eine außergewöhnliche Mischung aus traditioneller, fränkischer Volksmusik und fetten Hip-Hop-Beats. Dialekt und Deutsch-Rap, Blasmusik und rotzige Sounds paaren sich zu einer dreckigen und virtuosen Bühnenshow. Die Musiker aus verschiedenen Ecken Frankens teilten sich schon große Festivalbühnen mit den Fantastischen Vier oder Sammy Deluxe. Jetzt gehen sie mit ihrem ersten Studioalbum „Dunnerkeil“ auf Tour. Der Auftakt war gestern in der Posthalle Würzburg. Mit Max&Julius sprachen Posaunist Ilya Khenkin und Keyboarder Patrick Köbler darüber, was Volksmusik wirklich ist und was man als Student in Franken auf keinen Fall verpassen darf.

Foto: Severin Schweiger

M&J: Beschreibt eure Musik in drei Worten!

Ilya: Bäm Bäm Bäm!
Patrick: Alt, neu, Zukunft.

M&J: Ihr mischt kurzgesagt Volksmusik mit Rap. Was ist für euch Volksmusik?

Ilya: Für mich ist das Musik aus dem Volk, die von allen gesungen wird, die von allen verstanden wird. Meist hat sie überall auf der ganzen Welt die gleichen Themen, ähnliche Melodien. Das ist Volksmusik, die jeder versteht.
Patrick: Musik die auf einer gewissen Tradition beruht, die immer von einer Generation zur nächsten Generation weitergegeben wird. Jedes Land hat seine eigene traditionelle Volksmusik. In Deutschland haben wir ein bisschen ein Problem damit, denn das Ganze wird häufig „verschlagert“. Das ist nicht das, was wir machen! Wir bedienen uns der ursprünglichen Form der Volksmusik.

M&J: Unser Bild von Volksmusik ist von Sendungen wie „Musikantenstadl“ oder „Frühlingsfest der Volksmusik“ und ähnlichen geprägt. Wieviel haben solche Shows mit Volksmusik zu tun?

Patrick: Gar nichts!
Ilya: Das sehe ich genauso.
Patrick: Solche Sendungen haben weder musikalisch noch inhaltlich oder von der Umsetzung her etwas mit Volksmusik zu tun.
Ilya: Das einzige was Volksmusik und solche Shows gemeinsam haben ist, dass sie viele Menschen ansprechen und viele sie mögen.

M&J: Kommt daher auch euer Bedürfnis etwas anderes aus Volksmusik zu machen?

Ilya: Wir machen nichts anderes daraus. Wir nehmen diese ursprüngliche traditionelle Musik und zeigen, was Volksmusik eigentlich ist. Volksmusik ist kein alter Hut, der in Kneipen von Blaskapellen am Stammtisch gespielt wird, sondern die Musik kann man auch richtig populär und modern machen.
Patrick: Das ist auch das, was früher immer gemacht wurde. Die Menschen haben immer wieder neue Elemente dazu gebracht.
Ilya: Das ist die natürliche Entwicklung der Musik.
Patrick: In den letzten Jahren ist nur nicht mehr viel in diese Richtung passiert, aber inzwischen wird das auch von anderen Bands aufgegriffen. Man schaut, was sich daraus machen lässt. Wir sind auch nicht die Einzigen, die diese Richtung einschlagen.

M&J: Könnt ihr mit eurer Musik das Traditionelle jungen Menschen wieder nahebringen?

Ilya: Auf jeden Fall! Das ist der Plan, dass traditionelle Musik wieder „in“ wird, dass Jugendliche das Alte wieder kennenlernen.
Patrick: Wir machen das aber nicht nur deshalb. Es ist einfach ein Nebeneffekt der auftritt. Wir machen diese Musik, weil wir es geil finden, das zu kombinieren. Natürlich merken junge Leute dann auch, dass Volksmusik vielleicht doch nicht ganz so schlimm ist.

 M&J: Gibt es auch den umgekehrten Fall, also dass ihr Blasmusik-Fans älteren Semesters zum Hip Hop bekehrt?

Patrick: Das gibt es durchaus. Bei den Konzerten ist jegliches Publikum dabei. Junge Leute, mittelalte (lacht). Einmal haben wir im E-Werk in Erlangen gespielt und da war wirklich eine Oma, die war 70 und die hat sich das ganze Konzert angehört. Von daher glaub ich, dass unsere Musik altersübergreifend ist und jeder davon profitieren kann. Man muss unsere Musik aber auch als Einheit betrachten und kann nicht die einzelnen Bestandteile in Schubladen stecken.

M&J: Identifiziert ihr euch mit eurer Heimat Franken?

Patrick: Ich bin Nürnberger und ich mag meine Heimat wirklich sehr.

M&J: Was haltet ihr von Bemerkungen wie „Franken sind keine Bayern“ oder auch fränkischen Separatismusbewegungen?

Patrick: Finden wir toll! Auf jeden Fall! So ein bisschen Abgrenzung vom Mainstream, das ist okay. Wir sind die Gallier.
Ilya: Ich sehe das auch so. Die Franken grenzen sich von den Bayern ab und andersrum. (lacht)

M&J: Was ist für euch der Unterschied zwischen einem Konzert in Hamburg und einem Konzert in der Heimat?

Ilya: Die verstehen die Sprache nicht. Außerhalb von Franken versteht man die Sprache nicht. Aber auch wenn das Publikum die Texte nicht versteht, geht es ab!
Patrick: Weil da irgendwie noch was mitschwingt. Wenn Künstler da sind, die nicht Deutsch singen, dann versteht das Publikum die auch nicht immer und trotzdem ist es begeistert. Als wir in Mexiko gespielt haben, waren da 3000 Mexikaner und die sind einfach abgegangen.

M&J: Welchen Tipp gebt ihr Studenten, die nach Franken zum studieren kommen?

Patrick: In fränkischen Lokalen essen!
Ilya: Das fränkische Bier probieren. Sich alles angucken, sich einleben, zum Kellerkommando-Konzert kommen und Schäufele essen!

M&J: Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Beatrice Kennepohl.

Mittwoch, 27. November 2013

VERLOSUNG: Karten für Kellerkommando in der Posthalle

An alle Spontanen da draußen!

Max & Julius und das Uniradio UR Würzburg verlosen gemeinsam 1x2 Karten für das Konzert von Kellerkommando morgen Abend in der Posthalle! Schreibt uns bis heute Abend 00:00 Uhr, wieso ausgerechnet ihr auf das Konzert gehen müsst und unter allen Einsendungen werden die Tickets verlost!
Viel Glück wünscht eure Max & Julius-Redaktion!




Sonntag, 24. November 2013

Kulturticker: 25. - 29. November 2013

MUSIK!

       An alle Hip-Hop-Begeisterte: Am Dienstag ab 20:00 Uhr erhaltet ihr einen exklusiven Einblick in die neue Mixtape-Release-Show von Sammy Deluxe! Lasst euch diese Chance nicht entgehen und kommt am Dienstagabend in die Posthalle!

       Ganz andere Töne schlägt die Band Kellerkommando am Donnerstag um 20:00 Uhr in der Posthalle an. Sie überraschen vor allem mit ihrem neuen und originellen Mix aus regionaler fränkischer Musikkultur und globalen Trends wie urbane Grooves und Straßenrap. Ein Zusammenspiel, das es so noch nicht gibt und zum Tanzen anregt!

      Wer sicher aber eher zur Klassik berufen fühlt, der sollte am Sonntag um 19:30 Uhr in die Franziskanerkirche kommen. Dort wird der Bach Kantaten Club Würzburg Klassiker wie „wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „schwingt freudig euch empor“ von Johann Sebastian Bach erklingen lassen.


THEATER!

Im Cairo dürft ihr Zeugen eines knallharten Wettkampfes zwischen Improtheaterspielern werden. Es wird versucht, das Publikum und die Regie durch ihre Schauspielkunst zu gewinnen, um an den begehrten Meistertitel zu gelangen. Präsentiert wird euch das Spektakel von Maestro Impro Würzburg am Dienstag um 20:00 Uhr. Die Reservierung kostet 5€, wie viel man für die Darbietung zahlen möchte ist dem Zuschauer selbst überlassen.


PARTY!

Für 23 € könnt ihr am Samstag ab 18 Uhr in der Posthalle zu den Bands Deez Nutz & Obey The Brave, Stray From The Path, Heart In Hand und Relentless bis tief in die Nacht feiern. Viel Spaß! 

Am Freitag findet unter dem Motto "Creatures oft the Night" ein Special auf dem Boot statt. Dort könnt ihr zu Wave, Gothic, 80ies, Batcave, Electro & Industrial auf 2 Decks abfeiern und zusätzlich die Happy-Hour all night long genießen.


KINO!

Am Mittwoch um 18:30 könnt ihr euch den Dokumentarfilm „Robert Mugabe – Macht um jeden Preis“ (Cinéma africain) im Central ansehen. Der Werdegang Robert Mugabes von einem einst gefeierten „Helden der Unabhängigkeit“ zu einem rücksichtslosen Autokraten wird in der Dokumentation, unter der Regie von Simon Bright, dargestellt. Studenten und Schüler zahlen nur 5,50 €.

Donnerstag, 21. November 2013

Rezension: "Don Giovanni" am Mainfranken Theater


Ein Frauenheld auf der Bühne des Mainfranken Theaters!

Die Aufführung der Oper „Don Giovanni“, die Wolfgang Amadeus Mozart Ende des 18. Jahrhunderts komponiert hat, ist derzeit im Mainfranken Theater zu bestaunen. Ein Gesamtkunstwerk, das der Regisseur François De Carpentries zusammen mit Bühnenbildnerin Karine Van Hercke und den Musikern geschaffen hat.
Don Giovannis Geschichte bietet genau den Stoff, der die Grundlage vieler Soaps im täglichen Abendprogramm bildet: Der junge Italiener liebt Frauen - besonders die Jungen und Unschuldigen haben es dem Freigeist angetan. Dass diese Einstellung bei der sittlichen Gesellschaft und vor allem der Damenwelt nicht besonders gut ankommt, ist hier vorprogrammiert. Trotz seines Charmes und seiner Verführungskunst endet das Dramma giocoso tragisch für den Wüstling. Blutüberströmt fällt er zu Boden und muss ins Reich der Toten entschwinden.
Das Bühnenbild und die Kostüme der Sänger unterstrichen bei der Aufführung den Gedanken des Gegensatzes zwischen dem Casanova und der von Normen und Regeln geprägten Welt. Don Giovanni und seine Gefolgschaft trugen dunkle Kostüme, die „Unschuldigen“ hingegen traten in weißen Kostümen auf. Auch das überdimensionale Kreuz und Zeitungen, die auf dem kompletten Bühnenbild zu sehen waren, dienten diesem Zweck. Tradition und Moderne gingen auf der Bühne eine Verbindung ein: Die Kleider und Kostümierungen der Sänger erinnerten an die höfische Gesellschaft im 18/19. Jahrhundert, getanzt wurde abends jedoch eher im Disco-Stil. Anstrengung empfand man an diesem Abend lediglich dann, wenn man die Übersetzungen im linken, oberen Bühnenbild mitverfolgen wollte, da man den Kopf vom Geschehen auf der Bühne abwenden musste, um diese lesen zu können. Die Sänger und das Orchester ließen keinen Grund zur Beanstandung zu. Die Stimmen waren hervorragend und die Melodien einprägsam. Orchester und Darsteller harmonierten perfekt. Insgesamt brillierten die ausdruckstarken Sänger und Schauspieler auf der Bühne, während die klangliche Untermalung vom Orchester für beeindruckende Hörerlebnisse sorgte. Wer also Lust auf Liebe, Rache und Intrigen verspürt, aber das tägliche Abendprogramm im TV als zu kulturlos empfindet, dem sei Mozarts "Don Giovanni" wärmstens empfohlen!

Weitere Termine:
15.00 Uhr: 19.01./ 26.01.
19.30 Uhr: 29.11./ 07.12./ 26.12.



Text: Claudia Niedermeier &
Denise Hofstötter
Bildquelle: Mainfranken Theater

Mittwoch, 20. November 2013

Eure Poesie

In dieser Rubrik dürft ihr eure Gedichte präsentieren. Schickt uns eure lyrischen Ergüsse unter eurem echten Namen oder einem Pseudonym an redaktion.maxundjulius@googlemail.de. Wir freuen uns auf eure Gedichte. Die besten werden hier im Blog veröffentlicht.



Blasse Buchstaben
- für Anette

Ich höre
Dich
deine
Worte
die
Du
nicht
aussprichst
weil
sie
zwischen
den
Zeilen
stehen
klein
und
laut
und
scheinbar
unscheinbar.

Ich höre
Dich
deine
Wünsche
und
Sorgen
ich
male
sie
aus
mit
leuchtenden
Farben
in
denen
Du
leuchtest
durch
blasse
Buchstaben
hindurch.

Ich höre
Dich
deine
Buchstaben
blass
und
doch
da
wie
helle
Narben
auf
Kinderhaut.

Ich
male
sie
aus.

Mit
dir
und
mir.

  Viktoria Aufmuth 

"Master für Alle!"


Am Dienstag haben bayernweit zahlreiche Studierendenvertretungen zur Demonstration aufgerufen. Auch in Würzburg zog am Nachmittag eine Kolonne aus etwa 120 Teilnehmern unter Sprechchören vom Wittelsbacherplatz zur Neuen Universität. Ihre Forderung: „Master für alle!“
 Vertreter des Sprecher- und Sprecherinnenrates der Universität Würzburg sowie der Regionssekretär des DGB, Norbert Zirnsak, kritisierten in ihren Reden die begrenzte Zahl an Master-Plätzen, die an der Universität Würzburg zur Verfügung stehen – und dass, obwohl der Bachelor-Abschluss noch längst nicht als Zertifikat über eine abgeschlossene Ausbildung anerkannt ist. Unfaire Zulassungskriterien für das Master-Studium würden ebenso wie nicht durchdachte Änderungen der Prüfungsordnungen zu einer Verschärfung dieser kritischen Situation an der Uni Würzburg vor allem in den Wirtschaftswissenschaften und in der Psychologie beitragen. Während sich die Veranstalter der Demonstration bei der Hochschulleitung für deren Unterstützung bedankten, wurde das bayerische Staatsministerium unter Ludwig Spaenle für die von ihm getroffenen Reglemtierungen in einem offenen Brief der Studierendenvertretung kritisiert, dessen genauen Wortlaut ihr unter diesem Link nachlesen könnt: http://www.stuv.uni-wuerzburg.de/neuigkeiten/artikel/offener-br-12/

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Text: Katharina Stahl
Bildquelle: Alexander Bagus (Sprecher/innenrat der Uni Würzburg)

Montag, 18. November 2013

Rezension: "Sunset Boulevard" am Mainfranken Theater

Schwarz-Weiß-Welt auf der Bühne

Mit Andrew Lloyd Webbers Musical-Klassiker „Sunset Boulevard“ bringt das Mainfrankentheater den Hollywoodglamour der späten 40er Jahre nach Würzburg.
Der erfolglose Drehbuchautor Joe Gillies flüchtet vor seinen Gläubigern. Bei einer Verfolgungsfahrt rettet er sich in die Einfahrt eines herabgekommenen Anwesens. Die Besitzerin der Villa ist Norma Desmond, eine Stummfilm-Diva, die ihre beste Zeit schon hinter sich hat und den Sprung zum Tonfilm verpasst hat. Norma und Joe kommen ins Gespräch und die Diva erkennt in dem jungen Drehbuchautor ihre Chance auf eine Rückkehr in die Kinos. Bei der gemeinsamen Arbeit an einem Drehbuch, in der Norma die Hauptrolle übernehmen soll, nähern sich die beiden an. Während Gillies immer abhängiger von Norma und ihrem Reichtum wird, will diese ihn nur noch für sich alleine haben und steigert sich in den Wahn, noch immer eine Größe im Filmgeschäft zu sein. Als Joe ihr endlich die Wahrheit sagt und ihr klar wird, dass sie längst vergessen ist, nimmt die Geschichte ein tragisches Ende.
Ivan Alboresi interpretiert „Sunset Boulevard“ klassisch und unaufgeregt. Das Bühnenbild von Sandra Dehler legt seinen Fokus vor allem auf das Anwesen der Norma Desmond als Hauptkulisse. Die Einrichtung, ganz in schwarz gehalten, zeigt die schwarz-weiße Welt ihrer Stummfilme von Gestern, aus der Norma nicht entkommen kann. Auch die Kleidung der alternden Hollywood-Diva ist in schwarz, weiß und Grautönen gehalten. Feine Details wie die Initialen „ND“ im Treppengeländer und auf den Sofakissen runden das Gesamtbild ab. Unterstützt wird die Szenerie mit immer wieder an die Wand geworfenen Filmszenen, ebenfalls in schwarz-weiß.
Das Ensemble singt und tanzt sich lässig durch Swing-Nummern und die Hauptdarsteller glänzen in emotionalen Balladen mit ausdrucksstarken Stimmen. Alles untermalt von einem opulenten Orchesterklang, der die goldenen Jahre Hollywoods wieder aufleben lässt. Barbara Schöller spielt die Rolle der wahnsinnigen Norma Desmond mit einem überzeugenden Selbstbewusstsein, das den Zuschauer in ihren Bann zieht. Neben ihr strahlt Robert D. Marx in der Rolle des Joe Gillies. In den Nebenrollen ist vor allem Daniel Fiolka hervorzuheben, der als Butler Max mit seiner klaren Gesangsweise brilliert.
Nach „Jesus Christ Superstar“, „Kiss me Kate!“ und „Der Kleine Horrorladen“ bringt das Mainfrankentheater endlich wieder ein Musical auf die Bühne und sorgt so für ein volles Haus.

Weitere Termine:
14:30 Uhr: 31.12.
15:00 Uhr: 16.02./23.02.
19:00 Uhr: 31.12.
19:30 Uhr: 08.11./10.11./15.11./ 27.11./ 30.11./ 03.12./ 19.12./ 05.01./ 08.01./ 10.01./ 25.01./ 02.02./ 08.02./ 02.03./ 09.03./ 02.04./ 10.04./ 13.04./ 20.04.


Text: Beatrice Kennepohl
Bild: Mainfranken Theater Würzburg








Sonntag, 17. November 2013

Studi- und Kulturticker: 18. – 24. November 2013


KINO!

Die Kellerperle entführt euch mit ihrer Filmreihe „Film Noir - Die dunkle Jahreszeit beginnt“ diesmal in das Amerika der 40er Jahre. Humphrey Bogart sieht sich in seiner legendären Rolle als Privatdetektiv Marlowe nicht nur einer undurchsichtigen Intrige höchster Stellen gegenüber, sondern auch der mysteriösen Vivian, gespielt von Lauren Bacall. Wer diesen Klassiker des Kinos in entspannter Atmosphäre erleben will, kann das am Montag um 20 Uhr in der Kellerperle tun.

Das Central zeigt im Zuge der Italienischen Filmtage Klassiker wie Neuheiten aus der Ideenschmiede der italienischen Regisseure aus verschiedenen Genres. Weitere Informationen zum Programm könnt ihr hier finden: central-programmkino.de/veranstaltungsreihe/italienische-filmtage


MUSIK!

Im Omnibus findet am Montag um 21 Uhr wieder die Blue Monday Jazz Session statt, zu der Studierende und Lehrkräfte der Musik-Hochschule laden.

Auch in der KHG könnt ihr nach der Uni musikalische Genüsse erleben: Etwa mit dem Monteverdichor am Montag um 19.30 Uhr oder der Big Band "Chicken Swings" am Dienstag um 19.45 Uhr.

Ganz ähnliche Töne erklingen am Mittwoch um 20.30 in der Posthalle, wo die Band LaBrassBanda aufspielt, die ihren Stil selbst als „Bayerischen Gypsy Brass“ bezeichnet und mit ihrer originellen Mischung aus heißen Rhythmen und bayerischen Texten ganz sicher für gute Laune sorgen wird.


THEATER!

Am Donnerstag um 20 Uhr ist es im Cairo mal wieder Zeit für Improtheater mit den Kaktussen, die den Abend diesmal zusammen mit Vid Sodnik gestalten – und eine wahre Achterbahn aus Dramatik, Humor und erfrischender Spontaneität garantieren.


PARTY!

Wer feiern und nebenbei noch etwas Gutes tun will, dem sei die Party der Fachschaft Pädagogik ans Herz gelegt, die diesen Donnerstag ab 22 Uhr im Tirili steigt und auf der die DJs Andi & Andi dem feierfreudigen Studentenvolk einheizen werden. 1 € des Eintrittspreises wird an die Anlaufstelle Underground, Streetwork Würzburg, gespendet.

Mittwoch, 13. November 2013

Der Bauplan der Freiheit – Vortrag von Anton Pototschnik in der Kellerperle


Vom dunklen Mittelalter bis in die (er-)leuchtende Neuzeit – Anton Pototschnik, Autor und Vorstandsmitglied der humanistischen Organisation „Team Freiheit“,  nahm am vergangenen Sonntag das Publikum der Kellerperle mit auf eine spannende Zeitreise auf den Spuren von Demokratie und Menschenrechten. Auf anschauliche und amüsante Weise lernten die Zuhörer die wichtigsten Etappen auf dem Weg von der starren Ständegesellschaft des Mittelalters, in der Klerus und Adel die Vorherrschaft über den rechtlosen Großteil des Volkes beanspruchten bis zur heutigen demokratisch und liberal geprägten Gesellschaftsform in Europa kennen. Freiheitsrechte, Pluralität, Rechtsstaatlichkeit – sind wir nun am  Gipfel unserer Zivilisation angekommen und können uns entspannt zurücklehnen, um die Früchte eines jahrhundertelangen, von großen Denkern getragenen Befreiungsprozesses zu genießen? Nein, denn so selbstverständlich wie Freiheit für uns ist, ist sie auch heute noch nicht überall: Nur etwa 15% aller Staaten weltweit gelten als „frei“. Die Blasphemiegesetze in Pakistan stehen in Kontrast zu den Werten der Religions- und Meinungsfreiheit, Sharia-Gerichte in England hebeln das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit aus, Staaten treten die Menschenrechte mit Füßen und auch das System vermeintlich vollends demokratisierter europäischer Länder wird durch Korruption hintertrieben. Daher sieht Pototschnik unsere Gesellschaft nicht als bereits verwirklichten Idealzustand an, den es lediglich zu erhalten gilt, sondern betont die Rolle jedes einzelnen Bürgers, in einem ständig fortwährenden Prozess selbstverantwortlich für seine Rechte und Freiheiten einzutreten und dadurch die demokratischen Werte immer wieder aufs Neue zu bekräftigen. Ganz nach dem Motto: „Freedom ist not for free!“.

weitere Informationen: www.teamfreiheit.info


Text: Charlotte Auth 

Literatur in den Häusern Würzburgs

Wollen wir ehrlich sein: In der kalten Jahreszeit gibt es doch nichts Schöneres als eine kuschelig warme Wohnung und ein richtig gutes Buch. Am 29. November um 19.30 Uhr habt ihr die Möglichkeit, dabei auch noch eure Stadt ein wenig besser kennenzulernen. Literaturbegeisterte Würzburger öffnen ihre Häuser, um Lesungen der besonderen Art zu ermöglichen: In intimer Runde tragen Schauspieler des Mainfrankentheaters aus elf Romanen und Erzählbänden vor, die sich alle um das Motto "Von Geld und Götzen" drehen. Karten für 9,50 Euro gibt es an der Kasse des Mainfrankentheaters.


Die Lesungen (29.11. ; 19.30 Uhr):

Yann Martel Schiffbruch mit Tiger
gelesen von Robin Bohn

Ernst-Wilhelm Händler Wenn wir sterben
gelesen von Maria Brendel

Walter Kempowski Haben Sie Hitler gesehen?
gelesen von Timo Ben Schöfer

Lev Nikolajewitsch Tolstoi Der gefälschte Coupon
gelesen von Sven Mattke

Judith Hermann Nichts als Gespenster
gelesen von Theresa Palfi

Jonathan Littell Die Wohlgesinnten
gelesen von Marianne Kittel

Wolfgang Herrndorf In Plüschgewittern
gelesen von Kai Christian Moritz

Sherwood Anderson Winesburg, Ohio
Denis Johnson Jesus’ Sohn

gelesen von Georg Zeies

George Tabori Meine Kämpfe
gelesen von Alexander Hetterle

Frédéric Beigbeder 39,90
gelesen von Claudia Kraus

Don DeLillo Cosmopolis
gelesen von Kai Markus Brecklinghaus


 

Dienstag, 12. November 2013

Schlechte Situation bei Psychologie-Masterplätzen


Die Masterplatz-Situation im Studiengang Psychologie an der Universität Würzburg ist weiter angespannt. Nicht alle, die ihren Bachelor abschließen, haben die Möglichkeit danach auch noch ihren Master zu absolvieren. Ein Kommentar von Marie Theresa Kaufmann.

Bayrisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, mir fehlten die Worte...

Wir hatten auf dem Schlachtfeld zwischen Röntgenring und Dom für die Bildung gekämpft. Doch unsere Demonstration um mehr Masterplätze für die Bachelor der Psychologie blieb wenig beachtet, ebenso wie unsere Zukunftswünsche, die sie antrieben. Stattdessen wurden wir mit fadenscheinigen Lösungen abgespeist, die uns unserem eigentlichen Wunsch, den Master zu absolvieren, nicht näher brachten. Ja, Du hast uns verdeutlicht, wie konsequent und geradlinig Du sein kannst!
Deshalb fehlten uns die Worte, als wir es schwarz auf weiß vor uns hatten: Du hast uns keinen einzigen Masterplätze mehr gewährt, den wir brauchen. Aus Gründen, die wir nicht nachvollziehen können, kamst du trotz Stellungnahmen seitens der Uni und der Studenten nicht zu der Einsicht, dass auch Du einmal einen falschen Weg eingeschlagen haben könntest. Zudem wurde der Würzburger Uni sogar der Vorwurf gemacht, nicht ausreichend an die Generationen künftiger Abiturienten zu denken. Schließlich sei bei vielen der Wunsch da, ein Psychologiestudium aufzunehmen und unser Institut würde sich wie ein tyrannischer Türsteher gegenüber den Schulabgängern verhalten. Ganz nach dem Motto: „Du kommst hier nicht rein!“
Denn eine Zunahme an Masterplätzen hätte natürlich zur Folge, dass die Plätze für die Erstsemester gekürzt würden. Eine beiderseitige Zufriedenstellung ist aus Kostengründen leider undenkbar.
Bleibt die Frage, wer ist hier eigentlich der gemeine Security-Mann, der einen nicht auf die coole Party lässt?
Augenscheinlich könnte man der Uni den schwarzen Peter zuschieben, aber halt! Bedenkt man, was eine Zunahme der Erstis und eine gleichzeitige Reduktion der Masterplätze für Folgen haben könnte, stellt man schnell fest, die Party ist gar nicht so cool, wie man meinen könnte, und die Uni sogar ein netter Türsteher, der einem vor dem traurigen Resümee: „Ich hab jetzt zwar meinen Bachelor, aber irgendwie gibt mir keiner Arbeit...“ bewahren möchte. Außerdem hat unser Institut letztlich Mittel für uns Studenten frei gemacht, damit zumindest für dieses Semester alle Betroffenen einen Platz erhielten.
Aber was ist mit Dir? Du lässt viele von uns auf eine Party, die mehr verspricht als sie halten kann.
Nach den Wahlen bleibt die Hoffnung, dass sich Deine Partys wieder lohnen werden.

Deine Studierenden der Psychologie